Die Bioenergie Grafing AG betreibt die Biogasanlage an der Rotterstr. 55 in Grafing. Die Biogasanlage bildet zusammen mit dem Nahwärmenetz eine umweltfreundliche und hochmoderne Strom- und Wärmeversorgung. Viele Grafinger Gebäude sind an das Nahwärmenetz angeschlossen, z.B. die Stadthalle, das Gymnasium, die Grundschule, das Schwimmbad und viele Wohnungen und Geschäftshäuser.
Produktionszahlen
Zur Erhöhung der Transparenz veröffentlichen wir hier die aktuellen Produktionsmengen.
Prinzipiell ist es so, dass im Sommer weniger Biogas produziert wird als im Winter. Dies liegt an dem geringeren Wärmebedarf im Sommer.
Die Biogasanlage steht am Ortsrand von Grafing in der Nähe vom “Bauern am Berg”, Johann Zellner. Dort entsteht das Biogas, das über eine Gasleitung bis ins Ortszentrum geleitet wird. An zwei Standorten wird das Biogas in Motoren verfeuert. Die Motoren treiben Generatoren an, die Strom erzeugen. Die Abwärme der Motoren wird zur Heizung von Gebäuden genutzt. Dazu gibt es ein Nahwärmenetz, über das das Heizwasser in die Häuser geleitet wird. In jedem angeschlossenen Gebäude befindet sich ein Wärmetauscher, der die Wärme auf den Heizkreis überträgt. Durch die Nutzung von Strom und Wärme ergibt sich ein sehr guter Wirkungsgrad des Gesamtsystems Biogasanlage und Nahwärmenetz. Die derzeitige Leitungslänge des Nahwärmnetzes beträgt 11 km und wird jährlich erweitert. Hier sehen Sie immer aktuell wie groß das Nahwärmenetz momentan ist: http://bit.ly/bioenergie-grafing
DATEN ZUR BIOGASANLAGE
Genehmigt für 2,3 Mio. m³ Gas pro Jahr nach Baurecht. Die Anlage ist eine reine NAWARO (Nachwachsende Rohstoffe) Anlage und wird zu einem Drittel mit Rindergülle betrieben.
Die Anlage besteht aus vier Behältern, die teilweise zur Hälfte im Erdreich versenkt sind um das Landschaftsbild nicht zu beeinträchtigen.
- Hauptfermenter: Nutzinhalt: 2.000m ³, quaderförmiges Gebäude mit zwei Paddel- Rührwerken auf die gesamte Länge des Gebäudes, vollisoliert
- Reststofflager mit Nachgärerfunktion: Nutzinhalt: 2090m³, Rundbehälter mit Betondecke, vollisoliert, mit Tauch- Rührwerk
- Reststofflager: Nutzinhalt: 5230m³, mit Folienabdeckung als Gasspeicher, Vorentschwefelung und Tauch-Rührwerk
- Geschlossene Vorgrube Nutzinhalt: 370m³, Lager für Gülle
- Silomais 6.900 to
- Gülle 5.300 to
- Grassilage 2.000 to
- Ganzpflanzen-Silage 600 to
- Mais geschrotet 350 to
Die eingesetzten Rohstoffe kommen aus der Umgebung von Grafing, längere Transportwege verbieten sich sowohl aus finanzieller als auch aus ökologischer Sicht. Die Lage der Maisfelder von 2012 kann hier eingesehen werden.
Die Biogasanlage hat einen sehr hohen Automatisierungsgrad, lediglich die Zuführung der eingesetzten Substrate sowie der Abtransport der Gärreste erfolgt manuell. Sämtliche Prozesse werden durch Computer gestützte Mess-Systeme ständig überwacht, bei Abweichungen erfolgt eine Fernalarmierung an den Betreiber. Es existiert ein Fernüberwachungssystem, das es erlaubt, von ausgewählten Rechnern jederzeit den Prozess zu überwachen oder auch einzugreifen. Die Substrat-Ausnutzung ist auf Grund der Geometrie der Anlage und auf Grund der großen Behälter sehr hoch. Die Substratdosierung ist sehr exakt und homogen, da durch einen Futtermmischwagen der Anteil der einzelnen Bestandteile sehr genau bestimmt werden kann. Die Beheizung des Fermenters auf die für den Vergärungsprozess optimale Temperatur von 40° erfolgt CO2-neutral durch eine Hackschnitzelheizung.
- 2008 erste Überlegungen und Planungen eine Biogasanlage in Grafing zu bauen
- 19.01.2009 Gründung der Bioenergie Grafing AG
- 13.03.2009 Einreichung des Plans bei der Gemeinde
- 24.03.2009 Erste Behandlung des Thema Biogasanlage in der Bauausschußsitzung
- 08.10.2009 Erteilung der Genehmigung zum Bau und Betrieb der Biogasanlage
- Baubeginn Sommer 2009
- Fertigstellung der Anlage im Jahr 2010
- Imbetriebnahme im Nov. 2010
Landwirt Johann Zellner 51% der Anteile, 49% der Anteile Rothmoser GmbH & Co. KG.